Tipps für die Bewerbung
Tipps für die Bewerbung
Beginnt das letzte obligatorische Schuljahr, fängt auch schon direkt die Suche nach einer Lehrstelle an. Doch dann stehen bereits viele junge, künftige Lernende vor der grossen Frage: Wie bewerbe ich mich überhaupt richtig auf eine Lehrstelle und wie verfasse ich ein gutes Bewerbungsschreiben? In diesem Blogbeitrag werden diese und weitere Fragen beantwortet.
Die erste Bewerbung zu schreiben ist wirklich nicht einfach. Man muss über so vieles nachdenken – zuallererst: “Welcher Beruf passt denn überhaupt zu mir?” Ein idealer erster Lösungsansatz dafür ist zum einen der ETAVIS-Check oder eine Schnupperwoche, wie wir Sie bei ETAVIS anbieten.
Bei einem Schnupperhalbtag oder einer Schnupperwoche können zukünftige Lernende Ausbildungsberufe kennenlernen und so herausfinden, was zu ihnen passt. An unseren verschiedenen ETAVIS-Standorten bieten wir diverse solcher Schnupperangebote an. Dabei erhalten Schülerinnen und Schüler eine Übersicht über die Schweizer Bildungslandschaft, Hilfestellungen, Informationen zu unseren Ausbildungsberufen und deren Anforderungen. Ausserdem führen wir die Teilnehmenden durch den Betrieb. Dabei gibt es Einblicke von aktuellen Lehrlingen der ETAVIS – sie zeigen die Büros, die Werkstatt und beantworten alle Fragen. Auch praktische Übungen gibt es während einer Schnupperlehre. Es werden Drähte angeschlossen und Schaltungen gesteckt, sodass man einen möglichst umfangreichen Einblick in die Lehre bei ETAVIS erhält.
Das Bewerbungsschreiben – was ist wichtig?
Wenn man sich für eine Lehrstelle entschieden hat, geht es nun daran, das Bewerbungsschreiben zu formulieren. Eine gar nicht so einfache Aufgabe! Denn was gehört da eigentlich alles dazu? Folgende Dokumente benötigt ihr für eine komplette Bewerbung:
- Motivationsschreiben
- Lebenslauf
- Zeugniskopien
- Basic Check / Multicheck / Check S2
1. Motivationsschreiben
Was ein Motivationsschreiben ist, steckt bereits im Namen: Hier geht es darum zu formulieren, was jemanden motiviert, sich für genau diese eine Lehrstelle zu bewerben. Es ist eine Art Brief, in dem man von sich überzeugen möchte und erzählt, warum man Interesse an diesem Beruf und der Firma hat.
Unsere Tipps für das Motivationsschreiben:
- Formalitäten beachten
Um ein sauberes Motivationsschreiben zu verfassen, müssen einige Formalitäten berücksichtigt werden: Die private Adresse, Telefonnummer und E-Mail Adresse sollten abgesehen vom vollständigen Namen zwingend aufgeführt werden. Daneben sollte man ebenfalls die Adressdaten der Firma aufführen. Hier gilt es, unbedingt auf die richtige Schreibweise von Adressdaten und Namen zu achten. Meist wird auch ein Ansprechpartner oder eine Ansprechpartnerin für die Stelle erwähnt . Diese Person wird entsprechend zu Beginn des “Briefs” direkt angesprochen. Mit einem klassischen “Sehr geehrte/r Frau/Herr” (je nachdem) machst du hierbei nie etwas falsch!
Achtung! Immer noch einmal kontrollieren, ob der Name auch richtig geschrieben ist! Das könnte sonst peinlich werden. Gleiches gilt übrigens auch für die Berufsbezeichnung. Achtet in jedem Fall darauf, dass ihr das Motivationsschreiben fehlerfrei und grammatikalisch korrekt verfasst. Ein Motivationsschreiben ist wie eine Visitenkarte und vermittelt ein erstes Bild von eurer Person.
- Ehrlichkeit & Offenheit
Das bekannte Motto “ehrlich währt am längsten” gilt auch im Falle eines Bewerbungsschreibens. Daher sollte man nicht irgendeine Vorlage aus dem Internet kopieren (das fällt sehr häufig auch auf, und zwar nicht positiv). Seid aufgeschlossen, geht auf die Firma und die Stelle individuell ein und vermittelt, was ihr daran interessant findet. Dabei gibt es auch sehr unterschiedliche Gründe, warum man sich für eine Stelle bewirbt. Beispielsweise hat jemand in der Familie einen ähnlichen Beruf oder man hat eine Schnupperlehre gemacht und fand es da sehr interessant. - Kenne deine Stärken!
In einer Ausschreibung zu offenen Lehrstellen werden immer einige Kenntnisse und Anforderungen beschrieben. Beispielsweise sollte man für eine Lehre als Elektroinstallateur:in feinmotorische Fähigkeiten und Interesse an Technik mitbringen. In einem Motivationsschreiben sollte man das mit einbringen, wenn es darum geht zu erklären, warum man Interesse an der Lehrstelle hat. Warum ist Technik interessant? Welche Berührungspunkte hatte ich damit bereits?
Doch nicht nur Interessen sind wichtig. Vor allem die schulischen Kenntnisse sind für Berufsbildner:innen relevant. Auch dazu gibt es Anforderungen in der Ausschreibung. Bewirbt man sich zum Beispiel für eine Lehre als Automatiker:in, braucht man hohes, schulisches Niveau. Schaut euch also vor einer Bewerbung unbedingt die Anforderungen an. Stimmen die Anforderungen mit den eigenen überein, sollte man sich bewerben. Hat man Erfahrungen, Interessen und Verbindungen mit der Thematik, lohnt es sich, das auch im Motivationsschreiben zu erwähnen.
- Offene Fragen?
Am Ende des Motivationsschreibens sollte es für den Leser oder die Leserin keine offenen Fragen mehr geben. Die Person sollte einen Eindruck über eure schulischen Leistungen bzw. Vorlieben sowie euer Interesse an der Ausbildung und der Firma erhalten.
2. Lebenslauf
Wenn ihr auf der Suche nach einer Lehrstelle seid, schliesst ihr in der Regel bald mit der obligatorischen Schule ab. Viele denken dann, dass der Lebenslauf deswegen nicht besonders viel hergibt. Dennoch gibt es so einiges, was man darin schreiben kann. Die folgenden Dinge sollten auf keinen Fall fehlen:
- Aktuelles Bewerbungsfoto
Ein nettes und seriöses Bild, auf dem ihr gut erkennbar seid. Ein Selfie mit vielen Filtern oder in schlechter Qualität macht als Bewerbungsfoto keinen guten Eindruck. Geht im Zweifelsfall zu einem Fotografen bzw. einer Fotografin, die euch ein schönes Bewerbungsfoto macht. - Personalien
Alle Informationen zu Person: Vor- und Nachname, Geburtsdatum, Namen und Berufe der Eltern, Adresse, Kontaktdaten (E-Mail & Telefonnummer). - Lückenlose Reihenfolge
Ein Lebenslauf listet alle Ausbildungen und Erfahrungen chronologisch auf. Beginnt immer mit dem aktuellsten und arbeitet euch dann bis zur Primarschule zurück. Dabei sollten keine Lücken vorhanden sein. Alle Schulen, Praktika, Schnupperlehren etc. können erwähnt werden. - Freizeit & Hobbies
Kein Leben besteht nur aus schulischen Ausbildungen. Wer in einem Verein ist, einem interessanten Hobby nachgeht oder spezielle Interessen hat, sollte auch das im Lebenslauf erwähnen. So macht man sich interessant und fällt auf. - Referenzen
Gibt es jemanden, der bestimmte Kenntnisse von euch bestätigen kann? Beispielsweise eine/n Ausbilder:in in der Schnupperlehre oder Trainer:in im Verein? Diese Person sollte dann mit vollständigem Namen und Kontaktdaten als Referenz erwähnt werden. Wichtig: Fragt vorgängig bei der Person nach, ob das in Ordnung für sie ist. Wenn man gut mit ihm oder ihr klar kommt, ist das in der Regel kein Problem.
3. Zeugniskopien
Im Lebenslauf habt ihr bereits alle wichtigen schulischen Eckdaten erwähnt. Im Anhang müsst ihr nun auch die dafür entsprechenden Zeugnisse hinterlegen. Diese sollten auf jeden Fall vollständig und gut lesbar sein. Je nach Lehrstelle werden teilweise die letzten 1-3 Jahre oder alle Zeugnisse (der Oberstufe) verlangt. Lest hier nochmals nach, was alles verlangt wird. Im Zweifelsfall schickt ihr lieber zu viel mit, als zu wenig. Es ist viel besser, ein Zeugnis mehr anzuhängen als eines zu vergessen und damit den Eindruck zu vermitteln, man hätte keines.
In den Zeugnissen sollten ausserdem keine (unentschuldigten) Absenzen zu finden sein. Hat man eine Schnupperlehre gemacht, fügt man auch die Schnupperlehrberichte der Bewerbung bei.
4. Basic Check / Multicheck / Check S2
Eignungstests, Basic Checks, Multicheck und Check S2 sind weit verbreitet und gern gesehen bei einer Lehrstellenbewerbung. Diese zuweilen auch schulischen Leistungstests, geben zusätzliche Aussagen zu den Fähigkeiten und dem Wissensstand der zukünftigen Lernenden. Wenn ihr solch einen Check gemacht habt, legt das Resultat mit dem entsprechenden Berufsprofil der Bewerbung bei.
Auf dem Weg zum Erfolg
Ein Bewerbungsschreiben ist nicht super schnell gemacht, sondern bedarf etwas mehr Arbeit und Aufwand. Doch beachtet man unsere Tipps, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Die wichtigsten Punkte sind: Offen und ehrlich sein, die eigenen Stärken kennen, das Interesse an der Stelle und dem Betrieb erklären und keine Unterlagen vergessen. Sind diese Punkte erledigt, habt ihr bereits eine super Grundlage für eine top Bewerbung.
Damit ihr den Überblick behaltet, haben wir euch eine Checkliste für ein Bewerbungsschreiben für die Lehre zum Herunterladen zusammengestellt:
Wir wünschen allen zukünftigen Bewerberinnen und Bewerbern viel Erfolg!
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