Effizient und digital

23 April 2025

Neue Wege bei Sanierung der Trafostationen

Der Flughafen Zürich modernisiert die Pisten- und Rollwegbefeuerung von Halogenlampen auf intelligente und kommunikative LED-Feuer. Dieser Technologiewechsel findet in den kommenden Jahren in allen Abschnitten des Flugfelds statt. Rund 12’000 Lichtpunkte sind gesamthaft abzulösen und in das neue System zu integrieren. Als Grundlage für den Wechsel des Vorfeld Nord müssen deshalb drei Trafostationen nacheinander aufgewertet werden. Dabei gibt es eine besonders spannende Herausforderung: Das Projekt wird vollständig mit Building Information Modeling (BIM) realisiert – ein Novum im Bereich Elektrotechnik bei der Flughafen Zürich AG und auch für das ETAVIS-Team.

Die Aufwertung von drei Trafostationen am Flughafen Zürich ist ein wichtiger Meilenstein für den Befeuerungstechnologiewechsel. Von Mai 2024 bis Juni 2026 wird das Projekt in mehreren Phasen durchgeführt – und erstmals kommt dabei die innovative Methode «Building Information Modeling» (BIM) zum Einsatz. „Für den Flughafen Zürich ist es das erste Mal, dass ein Elektrotechnik-Projekt von der Beschaffung bis zur Realisierung komplett ohne klassische Pläne umgesetzt wird“, erklärt Jacques Meier, Projektleiter Airfield Technics bei der Flughafen Zürich AG. Die funktionale Ausschreibung habe es ermöglicht, BIM von Beginn an als zentralen Bestandteil zu integrieren.

Auch für ETAVIS bedeutete dies eine neue Herausforderung. Davide Merius, Projektleiter und stellvertretender Leiter der Geschäftseinheit, beschreibt die Einführung der Methode als „Learning by doing“. Er ergänzt: „Wir mussten eine komplett neue Kalkulationsart entwickeln und unsere Arbeitsweise darauf anpassen.“ Eine gute Abstimmung im Team war daher essenziell.

Herausforderungen während laufendem Betrieb

Im Rahmen des Projekts übernimmt ETAVIS zahlreiche Aufgaben, darunter die Hausinstallationen, Beleuchtung inklusive Notbeleuchtung, Stark- und Schwachstrominstallationen, Universelle Kommunikationsverkabelung (UKV) sowie der Anschluss der Schaltschränke für die neue intelligente Befeuerungstechnologie. Insgesamt wurden dabei zirka 7’000 Meter Starkstromkabel und 3’000 Meter Schwachstromkabel verlegt. «Eine besondere Herausforderung stellte das Trassensystem im Hohl- bzw. Doppelboden dar, da hier ein erhöhter Planungsaufwand erforderlich war», berichtet Merius. Die Trafostation Cheibenwinkel wurde um ein Stockwerk erweitert – inklusive neuer Schaltschränke und einer modernisierten Lüftungsanlage.

Die Arbeiten finden während des laufenden Flughafenbetriebs statt, was eine präzise Koordination erfordert. «Tagsüber bereiten wir die Verkabelungen vor, in der Nacht setzen wir sie um, damit der Flugbetrieb nicht gestört wird», erklärt Merius. Zwei Geschäftseinheiten von ETAVIS sind dabei involviert: Die eine leistet aktuell Vorarbeiten, damit die zweite ab Oktober 2025 den Technologiewechsel von Halogenfeuer auf die intelligenten LED-Feuer übernehmen kann. «Die Zusammenarbeit zwischen unseren Teams passt zum Motto ‚OneETAVIS‘, und genau das spüren wir bei diesem Projekt sehr stark», betont auch Vasco Collura, Leiter der ETAVIS-Geschäftseinheit in Kloten.

Besonders erfreulich ist laut Davide Merius auch die Bereitschaft der Mitarbeitenden, sich auf die neuen digitalen Prozesse einzulassen. «Unser bauleitender Monteur steht kurz vor der Pensionierung – und er hat sich vollkommen darauf eingelassen. Heute bedient er die Software souverän.»

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